AUSGESPERRT - ERSTE HILFE MAßNAHMEN

Türöffnung – eine Dienstleistung, die von Fachkräften durchgeführt wird

Die Haustür fällt zu und der Schlüssel liegt in der Wohnung. Oder er steckt von innen. Für viele, die sich ausgesperrt haben, kann dies zu einer kostspieligen Angelegenheit werden, denn neben dem eigenen zeitlichen Aufwand und den Unannehmlichkeiten ist vor allem die Endabrechnung ein bemerkenswerter Faktor. Ist die Türe erst einmal geöffnet, wird der Rechnungsbetrag im Nachhinein meist als zu hoch empfunden. Doch der Schlüsseldienst ist nicht irgendeine Dienstleistung, sondern eine Tätigkeit, die fachmännische Qualitäten und Spezialwissen voraussetzt. Diese Qualifikationen haben ihren Wert.

Inhaltsverzeichnis

Mit welchen Kosten ist bei der Türöffnung zu rechnen?

Für die Preisgestaltung gibt es keine Gebührenordnung, sondern lediglich eine Preisempfehlung des „Bundesverband Metall“. Das hat zur Folge, dass sich die Preise innerhalb der Bundesländer unterscheiden, wobei auch der Standort ausschlaggebend ist.
Es existieren somit keine flächendeckend vergleichbaren Preise, an denen sich Kunden orientieren können.

Personen, die eine verlässliche Auskunft erhalten möchten, sind auf der sicheren Seite, wenn sie sich gleich an den entsprechenden ortsansässigen Schlüsseldienst wenden.

Im Internet sind folgende Angaben nachzulesen:

  • Wer sich werktags zu normalen Öffnungszeiten ausgeschlossen hat, sollte mit Preisen zwischen 83 Euro und
    100 Euro rechnen.
  • Erfolgen Türöffnungen während der Nacht, an Wochenenden oder an gesetzlichen Feiertagen, kann der Rechnungsbetrag zwischen 120 Euro und 250 Euro liegen.

Manche Unternehmen sind sehr fortschrittlich und werben bereits kundenorientiert mit Türöffnung zum Fixpreis.

Wie setzen sich die Türöffnungsgebühren zusammen?

Die Kalkulation für die Türöffnung setzt sich aus verschiedenen Posten zusammen.

Diese sind zum Beispiel:

  • der Personalaufwand, zu dem auch die An- und Abfahrtszeit gehört
  • der Türöffnungsgrund:
    – Türe nur zugefallen
    – Türe zugefallen und Schlüssel steckt von innen
    – Schlüssel im Türschloss abgebrochen und Türe abgeschlossen
    – Schlüssel verloren und Türe verschlossen


Weiterhin sind entsprechend der Uhrzeit und den jeweiligen Wochentagen verschiedene Gebührenhöhen zu erwarten.

Folgende prozentuale Zuschläge sind möglich:

  • in Höhe von 50 % für Dienste während der üblichen Öffnungszeiten
  • und 100 % an Wochenenden und Sonntagen
  • sowie 150 % an den gesetzlichen Feiertagen,


die zusätzlich vom Grundlohn erhoben werden.

Woran allerdings die wenigstens Betroffenen denken, sind die Material- und Verschleißkosten. Die Monteure arbeiten mit teuren Spezialwerkzeugen, die per se einen hohen Verschleiß aufweisen und die ebenfalls mit eingerechnet werden müssen.

Ein wesentlicher Kostenfaktor für das Unternehmen stellt zudem die 24-Stunden-Erreichbarkeit dar. Der Telefondienst, der über die üblichen Öffnungszeiten hinaus angeboten wird, gehört zu den „Vertriebsgemeinkosten“ und wird somit in den Rechnungsbetrag mit einfließen.

Welche Vorsorgemaßnahmen sind in Eigeninitiative möglich?

Die unsäglichen Türöffnungskosten können sicher nicht gänzlich vermieden werden, doch es ist durchaus möglich, sich bis zu einem gewissen Grad vor den finanziellen Folgen einer zugeschlagenen Türe zu schützen, wenn einige Maßnahmen im Vorfeld ergriffen werden.

Wer zum Beispiel noch keinen Zweitschlüssel besitzt, sollte sich diesen nachmachen lassen.
Das Duplikat könnte dann, je nach Vertrauensverhältnis, bei Eltern, Geschwistern, Freunden oder Nachbarn hinterlegt werden.

Steckt der Schlüssel allerdings von innen im Schloss und lässt sich dadurch die Türe nicht öffnen, ist die Fachkraft gefragt.

Hier ist auf der sicheren Seite, wer sich im Vorfeld um die Telefonnummer eines seriösen Schlüssel- oder Türöffnungsnotdienstes gekümmert und diese im Handy gespeichert hat. Meist liegen entsprechende Visitenkarten zum Mitnehmen in der Nähe der Kasse.

Manchmal kann Ihnen auch der Zufall zu Hilfe kommen, wenn beispielsweise ein erreichbares Fenster auf Kipp steht oder eine offen stehende Balkontüre den Zugang ermöglicht.

Gibt es einen Unterschied zwischen Schlüsseldienst und Aufsperrdienst?

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist dies eher nicht der Fall.

Dennoch gibt es den feinen Unterschied:

  • Schlüsseldienste befinden sich direkt vor Ort und sind in erster Linie für die Herstellung von Schlüsseln jedweder Art zuständig. Allerdings haben sie einige gesetzliche Vorgaben zu beachten. So müssen sie zum Beispiel für Nachschlüssel, die zu gesetzlich geschützten Schließsystemen gehören, auf Vorlage einer Sicherungskarte bestehen.
  • Der Aufsperrdienst (Schlüsselnotdienst) ist für das Öffnen von Türen zuständig und wird nach Anruf aufgrund von Türschloss-Problemen – egal welcher Art – aktiv.
Aufgesperrt

Wer gibt Auskunft zu seriösen Schlossöffnungsdiensten?

Die Schlüsseldienste vor Ort sind als vertrauenswürdig einzustufen und meist wird ihr Bekanntheitsgrad durch Mund-zu-Mund-Propaganda erhöht. Wer noch keinen Kontakt zu einem solchen Schlüsseldienst hatte, kann sich im Notfall an die Polizeistation wenden. Durch ihre häufigen Berührungspunkte mit Schlüsseldiensten – Türöffnung / Türnotöffnung – können die Ordnungshüter am ehesten seriöse Dienstleister benennen.

Sind denn nicht alle Schlüsselnot- und Schlüsseldienste seriös?

Das Öffnen einer Wohnungstür ist – je nach Situation und Tages- oder Nachtzeit – prinzipiell schon nicht günstig. Wenn aber der „Retter“ zu einem weniger seriösen Personenkreis gehört, dann kann dies zu einem finanziellen Schock führen.

Und das kommt häufiger vor, als man glauben möchte. Schwarze Schafe gibt es leider in vielen Bereichen. Auch die Schlüsseldienste werden davon nicht verschont.
Gerade bei Anbietern, die über das Internet agieren, besteht die Gefahr, dass der entsprechende Mitarbeiter von einem weiter entfernten Standort kommt und damit die An- und Abfahrtkosten viel höher ausfallen, als dies bei ortsansässigen Schlüsselnotdiensten der Fall ist.
Auch Lockangebote, mit denen im Internet Preise ab 8 Euro angeben werden, enden häufig mit Rechnungsbeträgen im drei- bis vierstelligen Bereich.

Deshalb ist es sinnvoll, sich schon im Vorfeld – vor dem Eintritt eines solchen Problems – entsprechend zu informieren.

Hier einige Anregungen:

  • Ist die Türe verschlossen und damit der Zugang zur Wohnung versperrt, sollte möglichst der Notdienst vor Ort angerufen werden.
  • Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte ein Festpreis erfragt werden. Dabei ist es nötig, dass die Angaben zu dem „Unfallhergang“ und den Folgen so konkret wie möglich sind, da sonst die Mitarbeiter am Telefon keine genauen Preisangaben machen können.

Zu den wesentlichen Informationen gehören:

  • Ist die Türe lediglich zugefallen und war nicht abgeschlossen?
  • Steckt der Schlüssel von innen?
  • Ist der Schlüssel beim Versuch die Türe zu öffnen abgebrochen?
  • Um was für eine Art von Schlüssel handelt es sich? Ist es vielleicht ein Universalschlüssel?

Welche Angaben des Dienstleisters sind relevant?

  • Preis für den Tageseinsatz oder Nachteinsatz
  • Zuschläge am Wochenende, während der Nacht sowie an Sonn- und Feiertagen
  • Preis für die An- und Abfahrt (Abrechnung nach einer Kilometerpauschale?)

Werden Ihnen keine schlüssigen Antworten gegeben, versuchen Sie es besser bei einem anderen Schlüsseldienst.

Ist der Schlüsselnotdienst-Mitarbeiter schließlich bei Ihnen vor Ort, sollte er sich ausweisen und Ihre Identität prüfen. Wird dies unterlassen, kann es sich ebenfalls kaum um einen seriösen Dienstleister handeln.